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stationaer:fachwissen:risikomanagement

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Risikomanagement:

Eine zentrale Aufgabe einer jeden Pflegeprozessdokumentation
ist es, nachweislich pflegerische Gefahrenpotentiale für den Bewohner zu erkennen,
notwendige Prophylaxen zu planen und diese auf Sinnhaftigkeit zu bewerten. Für
einige Gefahrenpotentiale sind prüfrelevante Expertenstandards die fachliche
Grundlage.


In Pflegezeit wird dieser Nachweis mit dem Pflegestatus und
dem Tagesplan geführt. Zusammen mit dem Konzept der integrierten Prophylaxe und
der Prophylaxenmatrix ergibt sich ein umfassendes Risikomanagement.


Wir beginnen unsere Risikoeinschätzung mit dem Pflegestatus
Seite 1 (Lebensbereiche). Dort gibt es erste Hinweise auf alle Gefahrenpotentiale,
die mit dem PflegeZeit Durchblick ® gefiltert und erkannt werden können. Dies
ist der erste Schritt zur systematischen Gefahrenpotentialerkennung.


Auf der Seite 2 Pflegestatus sind alle relevanten Gefahrenpotentiale
aufgelistet. Zusammen mit weiteren Beobachtungen aus dem Alltag kommt es zu
einer fachlichen Entscheidung, ob ein Gefahrenpotential vorhanden ist oder
nicht. Eine Bewertung \ trifft eingeschränkt zu gibt es an dieser Stelle nicht.
Ein Gefahrenpotential ist entweder vorhanden oder nicht. Der Schweregrad des Auftretens
muss nicht bewertet werden. Diese Entscheidung orientiert sich an pflegefachlichem Wissen. Sie muss nicht schriftlich
begründet werden, weil hierzu das Prüfkriterium fehlt. Allerdings muss jede Pflegefachkraft in der Lage sein zu argumentieren, warum ihre Entscheidung so getroffen wurde. Jedes Gefahrenpotential weist eine Reihe typischer
Beobachtungsmerkmale auf. Sie werden mit jeder Ausbildung vermittelt und
stellen ein fundamentales Handwerkszeug für die professionelle Pflege dar. Jedes
Gefahrenpotential sollte deswegen auf der Konzeptebene eine Beschreibung über
den Umgang damit beinhalten. Es ist sinnvoll, allgemeine Absprachen
über z.B. gültige Fachliteratur, Verantwortlichkeiten, Beobachtungsmerkmale, Vorgehensweise
bei speziellen Prophylaxen, Umgang mit dem Restrisiko… festzulegen. Link zum
Pflegestatus (Muss überarbeitet werden! Die Aussagen stimmen so nicht mehr)


Das Ergebnis der Bewertung dieser Seite besteht in der
Beantwortung der Fragen, welche Gefahrenpotentiale zutreffend sind, welche speziellen
oder integrierten Prophylaxen durchgeführt werden und ob die geplanten Maßnahmen
zum gewünschten Erfolg, nämlich dem Ausgleichen (Kompensieren) der erkannten Gefahrenpotentiale,
führt. Wenn ein Gefahrenpotential nicht ausgeglichen werden kann, z.B. durch freie
Willensäußerung des Bewohners oder mangelnde Kooperation wird die bindende
Absprache mit den Beteiligten (Bewohner, Angehörige, behandelnder Arzt…) durch
einen Verweis auf den Regiebogen darin dokumentiert, wie mit diesem Risiko zukünftig
umgegangen werden soll.


Die geplanten Prophylaxen werden in einem weiteren Schritt
benannt. Hierzu werden lediglich die Lebensbereiche, in denen die Prophylaxe
als integrierte Prophylaxe geplant ist, benannt. Aus der Darstellung ist
ersichtlich welche Maßnahme welche Prophylaxe einschließt. Sind spezielle
Prophylaxen notwendig sind diese im Feld „Besonders zu Beachten“ oder „Allgemeine
Hinweise“ oder in einem „Ergänzenden Formular“ zu beschreiben. Einfügen Bild
Tagesplan Seite 46-47

Diese Seite des Pflegestatus stellt eine komprimierte
Gesamtbewertung aller Gefahrenpotentiale dar. Jedes Gefahrenpotential wird
pflegefachlich bewertet. Keines wird ausgelassen! Hier findet mit jeder
Evaluation eine Überprüfung der Sinnhaftigkeit des bisherigen Vorgehens statt.
Diese zentrale Aufgabe der Dokumentation erfolgt mit minimalem Schreibaufwand
und maximaler Aussage auf einer Seite.

Desweiteren wird in die Risikobewertung bestehende
Medikationen oder Diagnosen mit einbezogen. Hier geht es um die pflegefachliche
Bedeutung bekannter Tatsachen. So ist z.B. die bestehende Diagnose „Varikose“
für das Gefahrenpotential „Thrombose“ relevant und die Medikation BTM 1x tgl.
haben Einfluss auf die Gefahrenpotentiale „Sturz“ „Pneumonie“ und „Obstipation“.
Aus den Erkenntnissen dieser Reflexion kann ein Leitziel oder
eine Zielergänzung abgeleitet werden.


Mit der Prophylaxenmatrix werden die im Tagesplan geplanten
Maßnahmen dahingehend bewertet, welchen individuellen prophylaktischen Anteil
sie an den Gefahrenpotentialen haben. Das Ergebnis dieser Reflexion ist eine
Übersicht welches Gefahrenpotential mit welcher Prophylaxe versehen ist.


stationaer/fachwissen/risikomanagement.1363358821.txt.gz · Zuletzt geändert: 13.12.2020/ 12:03 (Externe Bearbeitung)