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ambulant:fachwissen:pflegestatus

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ambulant:fachwissen:pflegestatus [04.12.2012/ 14:29]
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Anke Kröhnert-nachtigall
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-====== Der Pflegestatus ======+====== Fachwissen PFLEGE•ZEIT: Der Pflegestatus ======
  
 +**Der PFLEGESTATUS ist Teil der Infor­mationsammlung und fragt nach Ressourcen und Defiziten. Probleme und Kompensationsmöglichkeiten werden gegenüber gestellt und pflegefachlich reflektiert. Auf dieser Grundlage wird das Risiko bewertet. Außerdem werden individuelle Wünsche aufgenommen und es wird notiert wodurch der<nowiki>*</nowiki>die Kund<nowiki>*</nowiki>in Wohlbefinden erfährt. Der PFLEGESTATUS bildet die Grundlage der täglichen Pflege im [[:ambulant:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]] und in [[:ambulant:fachwissen:durchfuehrungsnachweis|DURCHFÜHRUNGSNACHWEISEN FÜR BESONDERE PFLEGE]]. Im PFLEGESTATUS werden außerdem Aufträge an den Pflegedienst dokumentiert.**
  
-Der PFLEGESTATUS ist Teil der Informationsammlung und fragt nach  Ressourcen und Defiziten des . Probleme und Kompensationsmöglichkeiten  werden gegenüber gestellt und pflegefachlich reflektiert. Auf dieser  Grundlage wird das Risiko bewertet und ein Leitziel definiert, das bei  der Pflege im Vordergrund stehen soll. Der PFLEGESTATUS bildet die  Grundlage der täglichen Pflege im TAGESPLAN und in  DURCHFÜHRUNGSNACHWEISEN FÜR BESONDERE PFLEGE. Im PFLEGESTATUS werden  außerdem die Aufträge an den Pflegedienst dokumentiert. Pflegestatus und  Tagesplan werden mit dem Pflege•Zeit Planungsstift ausgefüllt. Dieser  Stift darf nur für Pflegestatus und Tagesplan verwendet werden, da er,  wie ein Bleistift, nicht dokumentenecht ist. Erst eine Kopie des  Formulars mit dokumentenechter Unterschrift gewährt Rechtssicherheit.  (siehe Seite 77). Ausfüllanleitung: Der PFLEGESTATUS wird in vier  Schritten bearbeitet: Informationssammlung und Standardplanung im  Ankreuzverfahren Risikobewertung Ableitung des Leitziels und  Zielergänzung Dokumentation der Aufträge an den Pflegedienst 1.   Informationssammlung und Standardplanung im Ankreuzverfahren Auf den  ersten beiden Seiten werden pflegerelevante Merkmale und beobachtete  Phänomene aus den vier Lebensbereichen abgefragt. Die vier  Lebensbereiche sind: Essen  •  Trinken Psychosoziale Integration Pflegen  • Ausscheiden Bewegung Die vorgegebenen Aussagen werden im  Ankreuzverfahren bearbeitet und wenn nötig, ergänzt. Die Aussage trifft  zu (X): Die Fähigkeit ist  vorhanden und der  verhält sich entsprechend.  Die Aussage trifft eingeschränkt zu ( <nowiki>\</nowiki>  ): Das Phänomen ist zu beobachten aber es besteht eine Einschränkung,  zum Beispiel eine Abhängigkeit von Stimmung, Motivation, Tageszeit,  Betreuungsintensität oder Situation. Diese Kategorie ist auch dann zu  wählen wenn eine Fähigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhanden ist,  aber konsequent, zum Beispiel infolge einer Depression abgelehnt wird.  In Fußnoten muss beschrieben werden, worin die Einschränkung besteht.  Selbstverständlich kann dies zusammenfassend erfolgen. Die Aussage  trifft nicht zu ( / ): Die Fähigkeit kann nicht beobachtet werden und es  ist anzunehmen, dass sie nicht mehr vorhanden ist oder nie vorhanden  war. Keine Aussage möglich ( O ): Das Phänomen kann zur Zeit nicht  beurteilt werden. Auf der linken Seite des PFLEGESTATUS werden Probleme  und Schwierigkeiten abgefragt, rechts stehen Ressourcen und  Kompensationsmöglichkeiten. Diese Phänomene richten sich nach dem  Prinzip der integrierten Ressource. Sie sind ressourcenorientiert und  positiv formuliert. Dadurch entsteht eine einheitliche Systematik.  Sobald Pflegekräfte in dem neuen System ein wenig geübt sind, können sie  sich über dieses Muster schnell orientieren. Sie sehen auf einen Blick,  wo Ressourcen und Defizite liegen und welche Informationen weiter  verfolgt werden müssen. Die Informationen aus dem Ankreuzverfahren  werden bei Bedarf schriftlich ergänzt. Zum Beispiel wenn: Aussagen sich  nicht selbst erklären wichtige Aspekte in den Ankreuz­möglichkeiten  nicht erfasst sind. Aussagen mit „trifft eingeschränkt zu“ (<nowiki>\</nowiki> angekreuzt werden. Die Ergänzung zu Problemen oder  Kompensationsmöglichkeiten wird kurz notiert. Wenn nötig wird ein  DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE angelegt.  DURCHFÜHRUNGSNACHWEISE FÜR BESONDERE PFLEGE sind dann notwendig, wenn  ein Problem durch die tägliche Pflege (TAGESPLAN­ Pflege) nicht  ausreichend gelöst werden kann. 2. Risikobewertung Auf der zweiten Seite  werden Risiken individuell überprüft und entsprechende Prophylaxen  erfasst. Dazu sind auf dem Formular pflegerelevante Gefahrenpotenziale  vorgegeben. Diese müssen für  jeden  bewertet werden, um ein   umfassendes Risikomanagement sicher  zu stellen. Wenn individuell ein  Risiko  besteht, das nicht in der Liste erfasst  ist, kann es in der  untersten Zeile handschriftlich hinzugefügt werden. Die  Gefahrenpotenziale werden nacheinander in der gleichen Systematik  bearbeitet: Trifft ein Gefahrenpotenzial, zum Beispiel Aspiration, für  einen  zu, wird das Kästchen daneben angekreuzt. Das Risiko kann hier  nicht mit trifft  eingeschränkt zu angekreuzt werden: Ein Risiko ist  entweder vorhanden oder nicht. Ist das Problem bereits  aufgetreten, hat  der  also zum Beispiel schon  einmal aspiriert, wird auch das folgende   Kästchen angekreuzt. Besteht ein Gefahrenpotenzial, wird im nächsten  Schritt die Prophylaxe geplant. Erfolgt die Prophylaxe nicht  selbstständig und ist im TAGESPLAN PFLEGE handlungsleitend geplant, wird  der entsprechende Hilfebedarf eingetragen. Der PFLEGESTATUS  wird bei  allen pflegerelevanten Veränderungen und routinemäßig spätestens alle  drei bis sechs Monate überprüft. Dabei wird bewertet, ob das Risiko  durch die durchgeführten Pflegemaßnahmen ausgeglichen werden konnte (S)  oder ob das Risiko durch Maßnahmen nicht ausgeglichen werden kann (R).  Hier wird also die Wirkung der Pflege beurteilt. Diese Beurteilung  erfolgt auf der Grundlage der im TAGESPLAN PFLEGE festgelegten Maßnahmen  anhand folgender Fragen: Können die geplanten Maßnahmen durchgeführt  werden beziehungsweise werden sie akzeptiert? Sind die Maßnahmen zur  Prophylaxe wirksam? Entsprechend dem Ergebnis der Evaluation werden die  Pfeil-Kästchen angekreuzt. Bewertung des Restrisikos Im Freitext wird  anschließend das Restrisiko bewertet. Wo Indexwerte (Zum Beispiel BMI,  Braden) sinnvoll sind, werden diese einbezogen. Der Kommentar zum  Restrisiko sollte zwei Fragen beantworten: Welche Maßnahmen wurden  getroffen? Dazu werden Stichworte zur Prophylaxe notiert, alles Weitere  steht im TAGESPLAN PFLEGE. Es ist daher nicht notwendig, sie in diesem  Kommentar ausführlich zu beschreiben. Wie ist der Zustand zum Zeitpunkt  der Überprüfung? Dieser wird kurz beschrieben um zu zeigen, wie weit das  Risiko kompensiert ist. Kann ein Gefahrenpotenzial nicht kompensiert  werden, muss auf jeden Fall das verbleibende Restrisiko mit dem   abgesprochen werden. Das Datum des Gesprächs wird am Ende der  Kommentarzeile vermerkt. 3.  Festlegung und Begründung  des Leitziels  und der Zielergänzung Im dritten Schritt wird unter Berücksichtigung der  gesamten Dokumentation und der Wünsche des  das Leitziel als  Lebensbereich festgelegt, der besonders zu fördern ist.  Entscheidungshilfe bieten folgende Fragen: Was ist für die Person  besonders wichtig? Die Entscheidung über das Leitziel sollte mit   und/oder seinen Angehörigen diskutiert werden, um unterschiedliche  Sichtweisen zu berücksichtigen. In welchem Lebensbereich zeigt sich ein  Kernproblem? Durch die Systematik im Ankreuzverfahren ist meist schon  auf einen Blick ersichtlich, in welchem Bereich Handlungsbedarf besteht.  Was hat pflegefachlich unter Berücksichtigung der Förder- und  Gefahrenpotenziale Priorität? In der Pflege Demenzkranker, die Pflege  ablehnen, ist das Gefühl des Wohlbefindens Voraussetzung und  Ausgangspunkt der Pflegemaßnahmen. Das Leitziel ist deshalb meist nicht  die Wiederherstellung der Gesundheit, da dieses Ziel bei multimorbiden  älteren Menschen nicht zu erreichen ist. Im Vordergrund stehen die  größtmögliche Selbstbestimmung und die Förderung von Wohlbefinden und  Vertrauen. Das Leitziel beschreibt somit, was vorrangig der  Lebensqualität dient. Durch Zielergänzungen lassen sich weitere  Lebensbereiche berücksichtigen. Welcher Zielbereich für den  Pflegebedürftigen zur Zeit Priorität hat, wird individuell erfragt. Die  gemeinsame Entscheidung für dieses Ziel wird zwischen , den Angehörigen,  Betreuern und Pflegekräften ausgehandelt. Auf dem Weg zum Leitziel  sollte die Biografie einbezogen werden: Erfahrungsgemäß zieht sich ein  „Thema“ wie ein roter Faden durch eine Biografie. Es zeigt sich  beispielsweise in Sitten, Gewohnheiten, Prinzipien und  Bewältigungsstrategien, die sich vom ausgeübten Beruf und der sozialen  Herkunft ableiten lassen.  Beispiele für Leitziele Essen · Trinken „  kann selbstbestimmt zwischen verschiedenen angebotenen Nahrungsmitteln  wählen. Isst dann die erforderliche Menge“ Psychosoziale Integration  „Fühlt sich durch Einsätze des Pflegedienstes gestärkt, den Alltag zu  bewältigen. Ist dann positiv gestimmt“ Pflegen ·  Ausscheiden  „Unterstützung bei der morgendlichen Körperpflege ermöglicht im Weiteren  selbstständige Gestaltung des Alltags“ Bewegung „Kraft und  Beweglichkeit bleiben erhalten“ Zielergänzung Um weitere Lebensumstände  nicht unberücksichtigt zu lassen, besteht die Möglichkeit, eine  Zielergänzung aus einem anderen Lebensbereich zu formulieren. Dabei wird  nicht nur der jeweilige Lebensbereich erwähnt, sondern das Ziel konkret  in einem vollständigen Satz erklärt. Durch die Zielergänzung wird die  besondere Aufmerksamkeit auf ein Problem beziehungsweise eine Ressource  gelegt. 4. Dokumentation der Aufträge #an den Pflegedienst Zuletzt  werden zusätzliche Absprachen zwischen dem Pflegedienst und  oder seinen  Angehörigen oder Betreuern dokumentiert. Spezielle Leistungen oder  Besonderheiten werden beschrieben. Die daraus resultierenden Maßnahmen  stehen im TAGESPLAN.+===== Ausfüllanleitung =====
  
 +Der PFLEGESTATUS wird mit dem [[http://www.pflege-zeit.de/produkte_und_leistung/materialien.html|PFLEGE•ZEIT Planungsstift]] ausgefüllt. Dieser Stift vom Typ Tintenroller erzeugt einen besonders gut kopierbaren Schriftkontrast und ist mit einer Tinte befüllt, die unter Hitzeeinwirkung unsichtbar wird. Das gummierte Ende des Stifts wird benutzt, um diese Reibungshitze zu erzeugen. Anders als ein Radiergummi, schädigt der PFLEGE•ZEIT Planungsstift das Papier nicht, so dass die verwendeten Formulare sehr viel öfter überarbeitet werden können. Dieser Stift darf nur für PFLEGESTATUS und TAGESPLAN verwendet werden, da er, wie ein Bleistift, nicht dokumentenecht ist. Erst eine Kopie des Formulars mit dokumentenechter Unterschrift gewährt Rechtssicherheit!
  
-Legende zu Abkürzungen #im Pflegestatus: BMI: Body Mass Index MNA: Mini  Nutritional Assessment. Wird in der Handreichung des MDS empfohlen und  dient der Einschätzung des Ernährungszustandes MMS: Mini Mental Status.  Dient der Feststellung kognitiver Defizite und wird zur Erst­beurteilung  und Verlaufskontrolle insbesondere bei Demenzerkrankungen eingesetzt.  MDS: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen  e.V. Mit den Erfassungsbögen zur Einschätzung der „Eingeschränkten  Alltagskompetenz“ prüft der MDK zum Beispiel, ­#ob Demenzkranken  Leistungen nach dem Pfle­ge­leistungsergänzungsgesetz gewährt werden  können. Cohen Mansfield: Die Cohen Mansfield Skala dient der  Einschätzung schwerwiegender Verhaltens­auffälligkeiten, die sich als  Erschwernisfaktoren auswirken können. ATS: Antithrombosestrümpfe MTS Medizinische Thrombosestrümpfe+Der PFLEGESTATUS wird in vier Schritten bearbeitet:
  
 +  - Informationssammlung im Ankreuzverfahren
 +  - Risikoerfassung und -bewertung
 +  - Bewertung und Evaluation
 +  - Dokumentation der Aufträge an den Pflegedienst
 +
 +==== 1. Informationssammlung und Standardplanung im Ankreuzverfahren ====
 +
 +Auf den ersten beiden Seiten werden pflegerelevante Merkmale und beobachtete Phänomene aus den vier Lebensbereichen abgefragt. Die vier [[:universal:fachwissen:pflegemodell|Lebensbereiche]] sind:
 +
 +  * **//Essen • Trinken// **
 +  * **//Bewegung// **
 +  * **//Pflegen • Ausscheiden// **
 +  * //**Soziale Teilhabe** //
 +Die vorgegebenen Aussagen werden im Ankreuzverfahren bearbeitet und wenn nötig ergänzt.
 +
 +  * **//trifft zu // ****[X]**
 +  * **//trifft eingeschränkt zu// ****[<nowiki> \ </nowiki>]**
 +  * **//trifft nicht zu// **** [ / ]**
 +  * **//es ist keine Aussage möglich// ****[O]**
 +Auf der **linken Seite**  des Formulars werden Probleme und Schwierigkeiten abgefragt, **rechts**  stehen Ressourcen und Kompensationsmöglichkeiten. Diese Phänomene richten sich nach dem Prinzip der integrierten Ressource. Sie sind ressourcenorientiert formuliert. Dadurch entsteht eine einheitliche Systematik. Sobald Pflegekräfte in dem neuen System ein wenig geübt sind, können sie sich über dieses Muster schnell orientieren. Sie sehen auf einen Blick, wo besonders viele Ressourcen und Defizite liegen und welche Informationen weiter verfolgt werden müssen.
 +
 +Die Informationen aus dem Ankreuzverfahren werden bei Bedarf handschriftlich ergänzt. Zum Beispiel wenn:
 +
 +  * Aussagen sich nicht selbst erklären
 +  * wichtige Aspekte in den Ankreuz­möglichkeiten nicht erfasst sind
 +  * Aussagen mit **//trifft eingeschränkt zu// ****[<nowiki> \ </nowiki>]**  angekreuzt werden.
 +
 +Wir empfehlen, Ergänzungen mit Fußnoten zu versehen, damit die Informationen leicht zugeordnet werden können und das Formular übersichtlich bleibt.
 +
 +Erklärungen für die Abkürzungen, die im PFLEGESTATUS verwendet werden, finden Sie [[:universal:grundwissen:abkuerzungen|hier]]
 +
 +Zu jedem Lebensbereich werden außerdem individuelle //**Wünsche**//  erfasst und es wird notiert, wodurch der<nowiki>*</nowiki>die Kund<nowiki>*</nowiki>in //**Wohlbefinden**//  erfährt.
 +
 +Wenn ein Problem durch die tägliche Pflege ([[:ambulant:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]]) nicht ausreichend gelöst werden kann, wird ein [[:ambulant:fachwissen:durchfuehrungsnachweis|DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE]] angelegt.
 +
 +==== 2. Risikobewertung ====
 +
 +Auf der **//Rückseite//**  des Formulars werden Risiken erfasst, reflektiert und entsprechende Prophylaxen geplant.
 +
 +In der Tabelle sind pflegerelevante Gefahrenpotenziale vorgegeben. Diese müssen für jede<nowiki>*</nowiki>n Kund<nowiki>*</nowiki>in bewertet werden um ein umfassendes Risikomanagement sicher zu stellen. Für jedes Gefahrenpotenzial ist in der Tabelle eine Zeile vorgesehen. Wenn individuell ein Risiko besteht, das nicht in der Liste erfasst ist, kann es in der untersten Zeile handschriftlich hinzugefügt werden.
 +
 +Die Gefahrenpotenziale werden nacheinander in der gleichen Systematik bearbeitet. Dazu bearbeitet man die komplette Zeile und orientiert sich dabei an den Fragen, die auf dem Formular vorgegeben sind.
 +
 +=== Frage 1: Ist das Gefahrenpotenzial vorhanden? ===
 +
 +Trifft ein Gefahrenpotenzial, zum Beispiel **//Aspiration//** , für eine<nowiki>*</nowiki>n Kund<nowiki>*</nowiki>in zu, wird das Kästchen daneben angekreuzt. Nur in diesem Fall wird die Zeile weiter bearbeitet. Das Risiko kann hier nicht mit **//trifft eingeschränkt zu //**  **[<nowiki> \ </nowiki>]**  angekreuzt werden: Ein Risiko ist entweder vorhanden oder nicht. Wenn kein Risiko besteht, braucht der Rest der Zeile nicht bearbeitet werden.
 +
 +=== Frage 2: Ist das Problem seit der letzten Überarbeitung aufgetreten? ===
 +
 +Das Kästchen wird entsprechend mit //**trifft zu**//  **[X]**  oder //**trifft nicht zu**//  **[ / ]**  angekreuzt.
 +
 +=== Frage 3: Wo im Tagesplan ist die Prophylaxe geplant? ===
 +
 +An dieser Stelle sind bereits Bereiche der täglichen Pflege vorgegeben, in denen die Prophylaxe für das entsprechende Risiko stattfinden könnte. Zutreffendes wird angekreuzt. Daraufhin wird auf der Basis pflegefachlicher Reflexion bewertet:
 +
 +=== Frage 4: Ist das Risiko durch die Prophylaxe ausgeglichen? ===
 +
 +Das Kästchen wird entsprechend mit //**trifft zu **//  **[X]**  oder //**trifft nicht zu **//  **[ / ]**  angekreuzt.
 +
 +=== Frage 5: Warum ist das Risiko durch die Prophylaxe ausgeglichen / nicht ausgeglichen? Wie ist der aktuelle Zustand? ===
 +
 +Diese Fragen werden stichpunktartig beantwortet.
 +
 +Bei den Gefahrenpotenzialen **//Mangelernährung//** , **//Übergewicht//**  und **//Dekubitus//**  sind an dieser Stelle Kästchen für BMI- und Bradenwerte vorgegeben. Ob es notwendig ist, für eine<nowiki>*</nowiki>n Kund<nowiki>*</nowiki>in mit Dekubitus-Risiko eine [[:ambulant:fachwissen:bradenskala|BRADENSKALA]] anzulegen, liegt im Ermessen der verantwortlichen Pflegefachkraft. Wenn das Formular ausgefüllt worden ist, sollte der Wert aber an dieser Stelle eingetragen werden.
 +
 +=== Frage 6. Wann ist die Beratung im Regiebogen dokumentiert? ===
 +
 +Besteht für eine<nowiki>*</nowiki>n Kund<nowiki>*</nowiki>in ein Gefahrenpotenzial, muss dazu ein Beratungsgespräch geführt werden. Im [[:ambulant:fachwissen:regiebogen|REGIEBOGEN]] wird vermerkt, dass ein Beratungsgespräch stattgefunden hat. Der Inhalt des Beratungsgespräches wird in einem [[:ambulant:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] dokumentiert. Auf dem PFLEGESTATUS wird in dem blau hinterlegten Kästchen am Ende der Zeile auf das Gespräch verwiesen. Dazu wird das Datum eingetragen, unter dem das Gespräch im REGIEBOGEN bzw. im PROTOKOLL zu finden ist.
 +
 +==== 3. Bewertung und Evaluation ====
 +
 +Im dritten Schritt wird unter Berücksichtigung der gesamten Dokumentation bewertet, ob die individuellen Wünsche durch die geplanten Maßnahmen erfüllt werden und ob der<nowiki>*</nowiki>die Kund<nowiki>*</nowiki>in dadurch Wohlbefinden erfährt. Das Wohlbefinden wird auf der Skala zwischen niedrig :-( und hoch :-) eingeschätzt. Außerdem wird angekreuzt, wo genau im [[:ambulant:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]] die Maßnahmen geplant sind, die das Wohlbefinden fördern sollen. Abschließend wird begründet, warum Wohlbefinden erreicht bzw. nicht erreicht wurde. Wenn Wünsche nicht erfüllt werden können, muss an dieser Stelle begründet werden, warum. Diese Ergebnisse werden in einem Beratungsgespräch besprochen. Auf dem PFLEGESTATUS wird auf dieses Gespräch verwiesen, indem am Ende der Zeile das Datum eingetragen wird, unter dem das Gespräch im [[:ambulant:fachwissen:regiebogen|REGIEBOGEN]] bzw. im [[:ambulant:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] zu finden ist.
 +
 +==== 4. Dokumentation der Aufträge an den Pflegedienst ====
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 +Zuletzt werden zusätzliche Absprachen zwischen dem Pflegedienst und dem<nowiki>*</nowiki>der Kund<nowiki>*</nowiki>in oder Angehörigen bzw. Betreuer<nowiki>*</nowiki>in dokumentiert. Spezielle Leistungen oder Besonderheiten werden beschrieben. Die daraus resultierenden Maßnahmen stehen im [[:ambulant:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]].
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 +===== Verbindungen mit anderen Formularen =====
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 +Der PFLEGESTATUS ist Grundlage für die Planung der täglichen Arbeit in [[:ambulant:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]] und [[:ambulant:fachwissen:durchfuehrungsnachweis|DURCHFÜHRUNGSNACHWEISEN FÜR BESONDERE PFLEGE]], wo Leistungen und Hilfebedarfe festgelegt sind. PFLEGESTATUS, TAGESPLAN und DURCHFÜHRUNGSNACHWEISE müssen plausibel sein.
 +
 +Neu erkannte oder veränderte Risiken und daraus folgender Handlungsbedarf werden im [[:ambulant:fachwissen:regiebogen|REGIEBOGEN]] vermerkt. Auch Datum und Thema von Beratungsgesprächen zu Risiken werden im REGIEBOGEN festgehalten. Der Inhalt des Beratungsgespräches wird in einem [[:ambulant:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] dokumentiert. Wird der PFLEGESTATUS überprüft, wird das ebenfalls im REGIEBOGEN notiert.
 +
 +Risikorelevante Diagnosen und Medikamente werden aus [[:ambulant:fachwissen:stammblatt|STAMMBLATT]] und [[:ambulant:fachwissen:medikamentenblaetter|MEDIKAMENTENBLÄTTERN]] übertragen.
 +
 +Mit der [[:ambulant:fachwissen:prophylaxenmatrix|PROPHYLAXENMATRIX]] werden die geplanten [[:universal:fachwissen:integrierte_prophylaxen|integrierten Prophylaxen]] überprüft.
  
-Verbindungen mit anderen Formularen: Der PFLEGESTATUS ist Grundlage für  die Planung der täglichen Arbeit in TAGESPLAN und DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS  FÜR BESONDERE PFLEGE, wo Leistungen und Hilfebedarfe festgelegt sind.  PFLEGESTATUS, TAGESPLAN und DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE  müssen übereinstimmen. Erkannte Risiken und daraus folgender  Handlungsbedarf werden im REGIEBOGEN vermerkt, ebenso wie die Gespräche  mit Angehörigen oder Betreuern. Risikorelevante Diagnosen und  Medikamente werden aus dem STAMMBLATT bzw. dem  MEDIKAMENTENBLaTT  übertragen. 
  
ambulant/fachwissen/pflegestatus.1354631367.txt.gz · Zuletzt geändert: 13.12.2020/ 12:03 (Externe Bearbeitung)