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ambulant:fachwissen:schmerzprotokoll

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Das Schmerzprotokoll

Im Schmerzprotokoll werdenSchmerzen im Sinne einer Informationssammlung eingeschätzt und die nicht-medikamentöse Behandlung von Schmerzen geplant. Dieses Formular bildet den gesamten Pflegeprozess in Bezug auf Schmerzen ab.

Ausfüllanleitung

In der Kopfzeile wird der Name des Kunden sowie das Datum der Ersterhebung eingetragen. In der Grafik wird daraufhin markiert, wo sich der zu beschreibende Schmerz befindet. Sind mehrere Regionen betroffen und werden diese unterschiedlich behandelt, sind mehrere Bögen zu empfehlen.

Die Schmerzerhebung (in Anlehnung an McCaffery) ist eine Orientierungshilfe für die Beschreibung von Schmerzen und gilt als Nachweis der erforderlichen pflegefachlichen Reflexion im Umgang mit Schmerzen. Ist eine Diagnose vorhanden, wird durch ein Kreuz auf das STAMMBLATT verwiesen, in dem die Diagnose aufgeführt ist. Sind Therapeuten in die Behandlung der Schmerzen einbezogen, wird auch dies angekreuzt und deren Namen, sowie die Maßnahmen zur Behandlung stichwortartig vermerkt.

Ist eine Bedarfsmedikation angesetzt, wird das entsprechende Kästchen angekreuzt. Im MEDIKAMENTENBLATT stehen dazu alle weiteren Informationen. Wirkung und Nebenwirkung der Medikamente werden weiter unten bewertet.

Die Beratung des Kunden und seiner Angehörigen in Bezug auf die Schmerzproblematik wird mit dem Datum des Gesprächs dokumentiert.

Daraufhin werden Beginn, Verlaufsformen, Rhythmus und Schmerzausdruck stichwortartig im Freitext beschrieben. Kann durch bestimmte Maßnahmen eine Linderung erreicht werden, wird dies ebenfalls vermerkt. Darunter wird angegeben, was den Schmerz verursacht oder verstärkt und worauf er sich auswirkt. Zutreffendes wird angekreuzt und danach die Wirkung und Nebenwirkung von Medikamenten beschrieben. Am Schluss der Schmerzerhebung wird auf der Basis einer Schmerzskala die Stärke der Schmerzen eingeschätzt. Bewährt haben sich Skalen, bei denen eine 10-stufige­ (Rating)-Skala mit einer sogenannten Wong-Baker-Skala (Gesichterskala) kombiniert wird. Sie können in einer Apotheke in der Regel kostenlos angefordert werden. Für die Schmerzeinschätzung bei Menschen mit Demenz sollten speziell dafür entwickelte Schmerzskalen eingesetzt werden, da die zuvor genannten Skalen dort aufgrund der mit der Krankheit einhergehenden kognitiven Defizite nicht mehr einsetzbar sind. Der Schmerz wird eingeschätzt und es wird in Abstimmung mit dem Arzt festgelegt, ab welchem Punkt der Skala Bedarfsmedikation oder alternative Maßnahmen einsetzen sollen.

Die Schmerzerhebung ist als Hilfestellung zur ersten Einschätzung gedacht. Der Schmerzverlauf kann unter der Verwendung der Schmerzskala in der Tabelle auf der Rückseite dokumentiert werden. Für Freitextbeschreibungen stehen die Freizeilen auf dem Formular zur Verfügung. Sollten diese nicht ausreichen kann die Dokumentation auf einem dafür angelegten PROTOKOLL weiter geführt werden.

Verbindungen mit anderen Formularen

Werden Schmerzen beobachtet, wird dies im REGIEBOGEN dokumentiert. An dieser Stelle ist die Einschätzung des Arztes beschrieben und es findet sich ein Verweis auf das SCHMERZPROTOKOLL. Im REGIEBOGEN wird außerdem der Verlauf in festgelegten Abständen und bei Verschlechterungen ausgewertet und entsprechende Maßnahmen veranlasst.

Im MEDIKAMENTENBLATT werden die Verordnungen und die Bedarfsmedikation dokumentiert. Im STAMMBLATT stehen die Diagnosen und gegebenenfalls Krankenhausaufenthalte.

Im PFLEGESTATUS wird das Risiko eingeschätzt. In DURCHFÜHRUNGSNACHWEISEN FÜR BESONDERE PFLEGE werden zum Beispiel alternative Maßnahmen geplant und nachgewiesen. Im TAGESPLAN wird angegeben, dass ein SCHMERZPROTOKOLL angelegt ist. In diesem Formular wird die tägliche Unterstützung zur Schmerzvermeidung handlungsleitend geplant.

ambulant/fachwissen/schmerzprotokoll.1364324778.txt.gz · Zuletzt geändert: 13.12.2020/ 12:03 (Externe Bearbeitung)