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stationaer:anamnese [03.12.2012/ 12:03] Thomas Lärm angelegt |
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- | Die Anamnese\\ | ||
- | In der Anamnese werden alle pflegerelevanten Informationen über einen Bewohner gesammelt.\\ | ||
- | Die Idee der Anamnese entspricht der eines Lückentextes: | ||
- | In den Formulierungsvorgaben wurde auf medizinische Fachbegriffe weitgehend verzichtet, da diese häufig nicht ärztlich diagnostiziert sind. Werden diese Fachbegriffe uneindeutig verwendet, kann dies bei der MDK-Prüfung oder im Regressfall zu Schwierigkeiten führen. Sobald eine ärztliche Diagnose oder Pflegediagnose erstellt wird, müssen die daraus abgeleiteten pflegefachlichen und medizinischen Reaktionen schriftlich nachvollziehbar sein.\\ | ||
- | Ausfüllanleitung\\ | ||
- | Handschriftlich werden Stichworte zu weiteren Besonderheiten, | ||
- | In der Vergangenheit aufgetretene Risiken werden eingeschätzt und kurz bewertet.\\ | ||
- | Die Anamnese wird zu Beginn der Betreuung einmal erhoben und beschreibt wertfrei alle beobachtbaren Phänomene. Auf der Basis der ersten Gespräche wird eine vorläufige Anamnese im Regiebogen und im Stammblatt erstellt. Die Datensammlung ist spätestens nach sechs Wochen abgeschlossen. Nur bei gravierenden Veränderungen, | ||
- | Ankreuzverfahren\\ | ||
- | Die Aussage trifft zu (X): Die Fähigkeit ist zum Zeitpunkt der Aufnahme vorhanden und beobachtbar.\\ | ||
- | Die Aussage trifft eingeschränkt zu ( %%\%% ): | ||
- | Die Aussage trifft nicht zu ( / ): Die Fähigkeit kann nicht beobachtet werden und es ist zu erwarten, dass sie nicht mehr vorhanden ist oder nie vorhanden war.\\ | ||
- | Keine Aussage möglich (o): Das Phänomen kann zur Zeit nicht beurteilt werden.\\ | ||
- | Alle Aussagen müssen bewertet werden. Fragezeichen oder leere Kästchen darf es in einer Anamnese nicht geben. \\ | ||
- | Die Vorgaben im Ankreuzverfahren richten sich nach dem Prinzip der „integrierten Ressource“. Es wurde darauf geachtet, die Phänomene ressourcenorientiert und positiv zu formulieren. Dadurch entsteht eine einheitliche Systematik. Die Verneinung eines Phänomens ( / ) weist auf möglichen Handlungsbedarf hin. \\ | ||
- | Sobald Mitarbeiter etwas Übung mit dem System haben, können sie sich über dieses | ||
- | Freitext für Ergänzungen und Besonderheiten\\ | ||
- | Der Freitext in der Anamnese wird kurz und knapp in neutraler Sprache verfasst. Wertungen und „Unwörter“ (normal, ausreichend, | ||
- | Besonderheiten werden im Freitext beschrieben, | ||
- | Gewohnheiten werden differenziert zu den einzelnen Lebensbereichen erfasst und handschriftlich notiert.\\ | ||
- | Rituale werden ebenfalls für jeden Lebensbereich erfasst und betreffen Abläufe im Alltagsleben, | ||
- | Werte sind übergeordnete Haltungen, die das Leben des Bewohners prägen und ihm in Krisen Halt geben können (z.B. Gastfreundschaft, | ||
- | Bei Abneigungen wird erfasst, was ein Pflegebedürftiger nicht mag, was ihm unsympathisch und unangenehm ist.\\ | ||
- | Unverträglichkeiten ergänzen Abneigungen um die körperlich-seelische Dimension. Diese betreffen meist den Bereich des Essens, es gibt aber auch Menschen die zum Beispiel auf bestimmte Musik körperlich reagieren.\\ | ||
- | Auch in der Vergangenheit aufgetretene Risiken werden in ihrer Pflegerelevanz eingeschätzt. Es wird vermerkt, wie der Mensch bisher mit den Risiken umgegangen ist und welche Werte individuell dahinter stecken (z.B. Risikobereitschaft oder Sicherheitsdenken)\\ | ||
- | Verbindungen mit anderen Formularen: | ||
- | Die Anamnese wird nach Erstellung kontinuierlich und mindestens vierteljährlich im Langzeitverlauf zusammenfassend fortgeschrieben. \\ | ||
- | Erkannte Risiken und daraus folgender Handlungsbedarf werden sofort im Regiebogen vermerkt.\\ | ||
- | Aus den Informationen der Anamnese ergibt sich die weitere Beurteilung und Planung im Pflegestatus.\\ | ||