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stationaer:fachwissen:pflegeplanung

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stationaer:fachwissen:pflegeplanung [17.12.2012/ 10:56]
Rainer Kurtscheid
stationaer:fachwissen:pflegeplanung [13.12.2020/ 12:03] (aktuell)
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-\\  +====== Pflegeplanung mit PFLEGE•ZEIT: Pflegestatus SIS, Tagesplan und Prophylaxenmatrix ======
-\\  +
-==== Allgemeine Aussagen – Unterscheidung zur klassischen Planung ====+
  
  
-\\  +Die zentralen Formulare zur Planung der Pflege eines Bewohners sind der [[stationaer:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]] und der [[stationaer:fachwissen:pflegestatus_sis|PFLEGESTATUS SIS]]Sie bilden eine Einheit.
-Beim ersten Kennenlernen mit dem Dokumentationssystem\\  +
-Pflege-Zeit erscheint dem interessierten Leser die Systematik der Formulare als\\  +
-unbekannt und schwer als Planung zu erkennen. Dennoch finden sich alle\\  +
-notwendigen Elemente der Pflegeprozessplanung wieder – nur etwas anders und in\\  +
-ungewohnter Form. Die Entwickler des Systems haben sich zur Aufgabe gemacht,\\  +
-die Dokumentation von Ballast und historisch gewachsenen Irrtümern zu befreien.\\  +
-Wir erinnern uns….+
  
  
-\\  +Der TAGESPLAN ist handlungsorientiert, er beantwortet die Frage, was zu welcher Zeit wie geschehen sollEr bildet die konkrete Arbeitsanweisung für eine individuelle und sichere PflegeDie Struktur des Blattes erleichtert Pflegekräften das Auffinden von InformationenJede Information steht für alle Bewohner am gleichen Ort auf dem FormularPflegeziele klassischer Prägung werden nicht mehr geplantHandlungsleitende Maßnahmen werden einerseits durch den vom MDS definierten Hilfebedarfandererseits mittels individueller Kommentare in Kurzform und der Festlegung anzuwendender Pflegetechniken beschrieben.
-Recc: BWKann das Glas selbst zum Mund führen und trinken\\  +
-Problem: BwKann sich nicht mehr selbständig einschenken, vergisst\\  +
-das Trinken, Gefahr der Dehydratation\\  +
-Ziel: Bw hat eine Trinkmenge von mindestens 1350 mlMaßnahme: Bewohner bei jedem Kontakt Trinken reichen, zu den\\  +
-Mahlzeiten 200 ml reichen\\  +
-\\  +
-So oder so ähnlich waren klassische Pflegeplanungen geschrieben.\\  +
-Darüber hinaus wurde für jede Aktivität des gewählten Pflegemodells ein Planungsblatt\\  +
-angelegt. D.h. der Umfang der Planung hat beträchtliche Ausmaße angenommen. Da\\  +
-die Aussagen sich auf Aktivitäten bezogen sind sie aus dem Sinn-, und\\  +
-Sachzusammenhang gerissen wordenEine Prüfung auf Vollständigkeit gelingt nur\\  +
-mit dem Verweis auf andere AktivitätenSo ist z.B. die vollständige Planung\\  +
-einer Dekubitusprophylaxe in den Aktivitäten Sich Pflegen (Hautpflege und\\  +
-Beobachtung)Essen und Trinken (Flüssigkeitszufuhr und Ew-reiche Kost),\\  +
-Bewegen (Druckentlastung, Mobilisation, Transfer) sich Kleiden (Art der\\  +
-Kleidung) … zu findenJede dieser acht Maßnahmen  hat eine eigene Zielformulierung, die bei\\  +
-jeder Überprüfung auf die Möglichkeit der Zielerreichung und auf individuelle\\  +
-Sinnhaftigkeit überprüft wurde. Alleine für das Problem der Dekubitusgefahr wären\\  +
-dieses acht Einzelziele!! Daraus lässt sich ableiten, dass eine\\  +
-durchschnittliche Planung mit ca. 30 – 40 Einzelzielen einhergeht. Wohlgemerkt –\\  +
-für einen Bewohner!!!! Unterstellt man einer Pflegefachkraft die Zuständigkeit\\  +
-für 10 – 12 Bewohner muss diese im besten Falle 300 – 480 Einzelziele im Blick\\  +
-haben!!!!! Eine theoretisch klare Aufgabe – in der Praxis leider völlig\\  +
-untauglich. Dies führte dazu, dass mechanische Kommentare wie z.B. „Ziel\\  +
-erreicht, Maßnahme läuft weiter“, in jedem Evaluationstext vermerkt wurde. Dies\\  +
-hat mit pflegefachlicher Reflexion nicht zu tun. Zum anderen ist die Frage kritisch\\  +
-zu stellen, warum eine Pflegefachkraft bei jedem Problem Dekubitusgefahr das\\  +
-Pflegeziel „Intakte Haut“ niederschreiben muss? Oder ist es eine grundsätzliche\\  +
-fachliche Notwendigkeit, die jede Pflegekraft per se verfolgt?+
  
  
-\\  +Der PFLEGESTATUS SIS bildet die Informationssammlung (Seite 1: Themenfelder) und das zentrale Instrument des Risikomanagements (Seite 2).
-Die Maßnahmeplanung sollte so geschrieben sein, dass\\  +
-Pflegekräfte, die diesen Bewohner nicht kennen, sofort die Pflege so\\  +
-weiterführen können, wie sie mit den bekannten Pflegekräften durchgeführt\\  +
-worden wäre. Darüber hinaus sollte sie auch noch Fachwissen herstellen! Für den\\  +
-Fall das eine nicht ausgebildete Kollegin Wissenslücken bezüglich des Fachwissens\\  +
-und der Durchführung habe, kann Sie in der Planung nachschauen und ist dann\\  +
-sofort im Bilde! +
- +
- +
-\\  +
-\\+
  
stationaer/fachwissen/pflegeplanung.1355741787.txt.gz · Zuletzt geändert: 13.12.2020/ 12:03 (Externe Bearbeitung)