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tagespflege:fachwissen:tagesplan

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Der Tagesplan


Der TAGESPLAN ist die zentrale Planungseinheit bei PFLEGE•ZEIT. Er bildet den Ablauf des Aufenthalts eines Gastes auf zwei Seiten handlungsleitend ab. In diesem Formular sind die konkreten pflegerischen Tätigkeiten beschrieben, er informiert über Tagesaktivitäten und gibt Hinweise zu Besonderheiten eines Gastes. Dieses Formular stellt diePflege nach Plan dar, die mit einem Handzeichen dokumentiert werden kann. Alle Hinweise und Bemerkungen sind als verbindliche Arbeitsanweisung zu verstehen. Der TAGESPLAN muss also mit dem Dienstplan, den dazugehörigen Ablaufstandards und dem Konzept der Tagespflegeeinrichtung übereinstimmen.

Der TAGESPLAN 1 enthält die wesentlichen Informationen zu den Lebensbereichen Bewegungsowie Pflegen • Ausscheiden.
Im TAGESPLAN 2 werden die Lebensbereiche Essen • Trinken und Psychosoziale Integration geplant.

Im TAGESPLAN werden die jeweils aktuellen Hilfebedarfe und Erschwernisfaktoren dokumentiert. Er soll alle Informationen enthalten, die zur Begleitung eines Gastes notwendig sind, ersetzt aber nicht die spezielle Einweisung.

Zwischen TAGESPLAN und PFLEGESTATUS besteht eine enge Verbindung. Das Leitziel aus dem PFLEGESTATUS soll in der täglichen Begleitung erkennbar sein. Auch für ein gutes Risikomanagement ist diese Verbindung: Im PFLEGESTATUS werden die individuellen Gefahrenpotenziale eingeschätzt und Maßnahmen zu deren Kompensation allgemein formuliert. Dies wird im TAGESPLAN fortgesetzt, die Maßnahmen müssen hier konkret und handlungsleitend geplant werden. Nur so ist der durchdachte und angemessene Umgang mit Gefahrenpotenzialen in der täglichen Begleitung nachweisbar.

Ausfüllanleitung

Der TAGESPLAN wird, genau wie der PFLEGESTATUS, mit demPFLEGE•ZEIT Planungsstift ausgefüllt und anschließend kopiert. Seine Tinte kann mit dem gummierten Ende des Stiftes radiert werden. Dieser Stift ist, wie ein Bleistift, nicht dokumentenecht. Erst eine Kopie des Formulars mit dokumentenechter Unterschrift gewährt also Rechtssicherheit!

In der Kopfzeile wird der Name des Kunden eingetragen und unter Aufnahmestatus das Datum des ersten TAGESPLANS vermerkt. Bei allen anderen Veränderungen wird der TAGESPLAN kopiert und das Datum der Aktualisierung unter gültig ab eingetragen. Die Pflegekraft zeichnet die Kopie ab und macht sie damit dokumentenecht. Nach jeder Überarbeitung werden TAGESPLAN und PFLEGESTATUS angeglichen. Der Tagesplan wird bei längerfristigen Veränderungen, die sich auf die Begleitung auswirken, sofort angepasst, ansonsten routinemäßig alle acht bis zwölf Wochen überprüft. Aktualisierungen werden auf dem lila Formular mit dem Pflege•Zeit Planungsstift vorgenommen. Das Datum der Überprüfung wird unter gültig ab eingetragen. Dieses Datum bleibt ein Jahr lang in der Leiste stehen. So entsteht ein lückenloser Nachweis der Überprüfungen für ein Jahr. Die Jahreszahl muss nur einmal eingetragen werden und wird erst beim Jahreswechsel aktualisiert. Nach jeder Änderung muss eine Kopie angefertigt und dokumentenecht abgezeichnet werden.

Tagesplan 1 – Bewegung, Pflegen • Ausscheiden

1. Spalte - Ergänzungen und Hinweise

Als Erstes wird im TAGESPLAN auf Ergänzende Formularehingewiesen. Dazu wird die Anzahl der entsprechenden Formulare in die Tabelle eingetragen. So kann der zuständige Mitarbeiter auf einen Blick erkennen, welche und wie viele Formulare er beachten und bearbeiten muss.

Im Feld unter Besonders zu beachten werden Phänomene festgehalten, die sich zu einem Gefahrenpotenzial entwickeln können oder individuelle Besonderheiten, die für die Begleitung des von entscheidender Bedeutung sind.

In dem Feld Allgemeine Hinweisewerden Vorgaben zum Verhalten der Pflegekraft, zu individuellen Gewohnheiten und Ritualen des hinterlegt.

In der Tabelleam Ende der Spalte kann die routinemäßige Messung von RR, Pulsund BZfür die entsprechenden Zeiträume (von täglich bis monatlich) geplant werden. Soll an einem bestimmten Tag zum Beispiel regelmäßig der Puls gemessen werden, wird dieser Tag in der Zeile neben Pulsangekreuzt.

2. Spalte - Transfer, Druckentlastung und Inko-Versorgung

In der zweiten Spalte werden Transfer, Druckentlastung und Inkontinenzversorgung für die Dauer des Aufenthaltes allgemein geplant. Die konkreten Handlungsleitungen dazu werden rechts daneben, in der dritten Spalte festgehalten.

Man beginnt mit der Planung der Transfers in der lila hinterlegten Tabelle. Hier kann festgelegt werden, wann welcher Transfer stattfinden soll und welche Hilfsmittel dazu benötigt werden. Die grobe Zeiteinteilung ergibt sich aus den rechts vorgegebenen Stationen des Tages (Frühstück, Beschäftigung … ) Für die Transfers sind verschiedene Aufenthaltsorte vorgegeben (Ruheraum, Bad/WC, Aufenthaltsraum, Küche). Jede Einrichtung verfügt über spezielle Räumlichkeiten, wo sich Gäste aufhalten können. (zum Beispiel Sitzgruppe, Therapieräume, Wintergarten etc. …) Diese werden handschriftlich in der Spalte Sonstigeshinzugefügt.

Um einen Transfer zu planen, wird der Ausgangsort mit einem Punkt markiert (zum Beispiel Ruheraum). Daraufhin wird der Ort, zu dem der Gast bewegt wird (zum Beispiel Bad/WC) ebenfalls mit einem Punkt markiert und die beiden Punkte mit einer Linie verbunden. Wird zum Transfer ein Hilfsmittel benutzt, wird dieses statt des Punktes in der Spalte eingetragen, wo der Hilfsmitteleinsatz beginnt (zum Beispiel Ruheraum). Die Abkürzungen für die gängigen Hilfsmittel sind in der Legende aufgeführt. Wenn kein Wechsel des Hilfsmittels erfolgt, werden die Transfers mit Punkt und Linie weiter geplant. Es gilt dann das zuvor eingetragene Hilfsmittel.

Auf diese Weise kann die Bewegung eines Gastes über den gesamten Tag dargestellt werden. Bewegt sich der Gast eigenständig, muss kein Transfer geplant werden.

Die Zeilen in der Tabelle sind nicht als Stundenraster gedacht. Vielmehr soll durch die Aufteilung ausreichend Platz für notwendige Transfers und Hinweise bereitgestellt werden. Die Uhrzeiten ergeben sich aus der allgemeinen Ablaufplanung der Einrichtung und den individuellen Bedürfnissen des Gastes.

Unter Hinweisekönnen zu den einzelnen Stationen des Tages individuelle Pflegemaßnahmen und Besonderheiten vermerkt werden.

Druckentlastungund Inko-Versorgung werden in den beiden rechten Spalten der Tabelle mit Ort und Zeit allgemein geplant. Der Ort ergibt sich aus der Planung der Transfers links und die Zeit aus den vorgegebenen Stationen des Tages. Um Druckentlastung oder Inko-Versorgung zu planen, muss also nur noch ein Feld gekennzeichnet werden. Die konkrete Handlungsleitung wird in der dritten Spalte des Formulars geplant.

3. Spalte - Handlungsleitung

In der dritten Spalte werden die Pflegetätigkeiten handlungsleitend beschrieben. Dies umfasst die Bewegung der Gelenke, Lagerung, Transfer, freiheitsentziehende Maßnahmen, An-/Auskleiden, Körperpflege und Ausscheidung. Die allgemeine Planung in der zweiten Spalte und die Handlungsleitung in der dritten Spalte ergeben zusammen die konkrete tägliche Arbeitsanweisung.

Soll die BEWEGUNGSANAMNESE als Bewegungsplan gelten, wird das Kästchen nebenPlanung über Bewegungsanamneseangekreuzt. In derBEWEGUNGSANAMNESE finden sich alle notwendigen Informationen darüber, wie weit ein Gelenk oder eine Extremität mit welchem Hilfebedarf bewegt werden soll.

Ist eine Druckentlastungnotwendig, wird dies ebenfalls angekreuzt. Im Abschnitt darunter wird handlungsleitend beschrieben, mit welchem Hilfebedarf, welcher Methode und welcher Häufigkeit eine Lagerung oder Microlagerung durchgeführt werden muss. Der Hilfebedarf wird in die jeweiligen Kästchen eingetragen. Der eingetragene Hilfebedarf kann, wenn nötig, handschriftlich ergänzt werden. Sollte die Zeile hinter dem Kästchen nicht ausreichen, kann die Ergänzung auch unter Allgemeine Hinweisenotiert werden. Auf diese Weise werden auch die Felder zu Transfer, Sicherheit, An- und Ausziehen und Pflege ausgefüllt.

Um dem Exptertenstandard gerecht zu werden sollte bei einem bestehenden Dekubitusrisiko die Durchführung des Fingertestsgeplant sein. Dafür ist oben rechts auf dem Formular ebenfalls ein Kästchen vorgesehen. Dieses wird angekreuzt, unter Besonders zu beachtenwird „Fingertest“ und die entsprechenden Körperpartien und die Häufigkeit der Kontrollen eingetragen.

Tagesplan 2 – Essen, Trinken und Psychosoziale Integration

Die Kopfzeile wird ebenso ausgefüllt wie die auf der ersten Seite des TAGESPLANS.

1. und 2. Spalte - //**Essen • Trinken**//und Medikamentengabe

Für die Medikamentengabe wird der notwendige Hilfebedarf eingetragen. Die Regelmedikation ist in den MEDIKAMENTENBLÄTTERN aufgeführt. Welcher Mitarbeiter für das Stellen, Kontrollieren und die Gabe von Medikamenten zuständig ist, wird über einen Ablaufstandard geregelt und muss daher nicht im TAGESPLAN angegeben werden. Infusionen und Injektionen können mit einem DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE geplant und dokumentiert werden.

Unter Ernährung / Trinken / Sondenkost wird zunächst angekreuzt, ob das Essen und Trinken nach Tageswunsch oder nach einem täglichem Ritualstattfindet. Anschließend wird die Kostformgewählt, der grundsätzliche Hilfebedarf für das Trinkenangegeben und die individuelle Trinkmengegeplant. Auch Sondenkostund/oder orales Zusatzangebotkönnen geplant werden.

In der Tabelle Ernährungsplan/Trinkplan/Sondenkost wird zunächst die Trinkmenge festgelegt. Dazu wird in der Spalte unter mlnotiert, welches Getränk in welcher Menge zu welcher Mahlzeit gereicht wird. Die Handlungsleitung dazu ergibt sich aus dem generellen Hilfebedarf zum Trinken, der oben vermerkt ist. Ist Sondenkost vorgesehen, wird hier Menge, Produkt und Tropfgeschwindigkeit vermerkt. Im zweiten Schritt wird die Gabe des Essens zu vorgegebenen Zeiten des Tages (Frühstück, Mittagessenusw.) mit dem notwendigen Hilfebedarf geplant. Individuelle Hinweise zu Vorlieben, Abneigungen oder Ritualen können handschriftlich ergänzt werden. Soll ein orales Zusatzangebot gemacht werden, wird hier die Art des Angebots und gegebenenfalls der Hilfebedarf angegeben.

In der zweiten Spalte des Formulars wird die weitereHilfe und Begleitungzum Essen und Trinken, sowie zur Medikamentengabe mit dem entsprechenden Hilfebedraft geplant. Es wird angegeben, ob und wie ein Andicken von Getränken geschehen soll, ob ein Hilfsmittel, eine Trinkhilfeoder Spezielles Besteckbenutzt werden. Unter Weiterekönnen zusätzliche Hinweise gegeben werden.

Das Anregenzum Essen und Trinken kann Verbal, Nonverbaloder durch Impulsegeschehen und wird stichwortartig beschrieben. Ebenso werden Geführte HandlungenoderBewegungen übereine bestimmte Körperseite geplant. Zum Schluss werden Maßnahmen in schwierigen Situationengeplant sowie bekannte Vorliebenund Abneigungennotiert.

3. Spalte – Psychosoziale Integration

Der Lebensbereich Psychosoziale Integration spielt besonders bei Menschen mit Demenz oder einer psychischen Erkrankung eine wichtige Rolle und das Leitziel liegt in diesen Fällen oft im diesem Lebensbereicht. Dieses Leitziel muss in der täglichen Begleitung sichtbar werden. Dies ist für die Psychosoziale Integration jedoch schwerer abzubilden als für die anderen Lebensbereiche. Um die Abbildung sicher zu stellen, sind sind bei der Bearbeitung des TAGESPLANS folgende Fragen hilfreich:

  • Was wird getan damit sich der Gast sich sozial integrieren kann?
  • Wie wird die kommunikative Kompetenz gefördert?
  • Mit welchen Maßnahmen wird die Kooperationsbereitschaft des erhöht?

In der dritten Spalte werden Kommunikation, soziale Betreuung und der Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen handlungsleitend geplant. Zur Kommunikation wird zunächst angekreuzt, ob diese durch Kurze Sätze, von links, von rechts oder frontal erfolgen soll. Daraufhin wird die Art der Ansprache notiert und kurz beschrieben, wie der Gast auf Körperkontakt reagiert oder ob vielleicht Tabuzonen eine Berührung nicht erlauben. Auf der Grundlage der Erfahrungen im Umgang mit dem werden Maßnahmen bei schwierigem Verhalten kurz beschrieben.

Daraufhin wird die Beschäftigung des Gastes geplant. Dazu kann entweder eine individuelle Beschäftigung für die ganze Woche geplant werden. Unter dem Wochenplan sind dazu eine Reihe von Aktivitäten angegeben, die in der Tagespflege häufig angeboten werden. Um eine Beschäftigung zu planen, wird die entsprechende Nummer aus der Liste am jeweiligen Tag, vormittags oder nachmittags, in den Wochenplan eingetragen. Besondere, einrichtungsspezifische Angebote können handschriftlich ergänzt werden. Der Ort der Beschäftigung wird notiert. Anstatt die Beschäftigung individuell zu planen, kann auch auf einen übergeordneten Beschäftigungsplan der Einrichtung verwiesen werden, indem das Kästchen neben Beschäftigung lt. Wochenplan angekreuzt wird.

Zum Schluss werden Biografische Besonderheiten, Lebensthemen, Gesprächsthemen sowie Interessen und Rituale kurz beschrieben. Hier geht es nicht um die gesamte Biografie eines Gastes. Wichtig sind vor allem Themen, die einen Anknüpfungspunkt für Gespräche bieten oder Informationen, die das Verhalten des Gastes verständlicher machen.

Verbindungen mit anderen Formularen

TAGESPLAN und PFLEGESTATUS stehen in einer Wechselbeziehung zueinander: Aus den Informationen im PFLEGESTATUS wird der TAGESPLAN abgeleitet. Änderungen im TAGESPLAN können Veränderungen im PFLEGESTATUS notwendig machen.

Im TAGESPLAN findet sich ein Hinweis auf die BEWEGUNGSANAMNESE, auf DURCHFÜHRUNGSNACHWEISE FÜR BESONDERE PFLEGE, auf das TABELLENBLATT, auf das PROTOKOLL und auf das WUND-/SCHMERZPROTOKOLL.

Änderungen und Evaluationen im TAGESPLAN werden im REGIEBOGEN begründet.

Beispiele für Formulierungen im Tagesplan

Besonders zu beachten

  • „Ist schwerhörig, bes. linkes Hörgerät auf korrekte Einstellung prüfen“
  • „Mundpflege nach den Mahlzeiten“
  • „auf korrekten Sitz der Schuhe achten“

Hinweise

  • „Toilettensitzerhöhung“
  • „Versorgung durch weibliche PK“
  • „läuft gerne im Garten umher → ermöglichen“
  • „sitzt gerne neben Frau M.“
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