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tagespflege:fachwissen_pflegestatus [04.12.2012/ 15:06] Astrid Lärm gelöscht |
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- | Der Pflegestatus | ||
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- | Der PFLEGESTATUS ist Teil der Informationsammlung und fragt nach Ressourcen und Defiziten des . Probleme und Kompensationsmöglichkeiten werden gegenüber gestellt und pflegefachlich reflektiert. Auf dieser Grundlage wird das Risiko bewertet und ein Leitziel definiert, das bei der Pflege im Vordergrund stehen soll. Der PFLEGESTATUS bildet die Grundlage der täglichen Pflege im TAGESPLAN und in DURCHFÜHRUNGSNACHWEISEN FÜR BESONDERE PFLEGE. Im PFLEGESTATUS werden außerdem Wünsche an die Tagespflegeeinrichtung dokumentiert.\\ | ||
- | Pflegestatus und Tagesplan werden mit dem Pflege•Zeit Planungsstift ausgefüllt (siehe Seite 73). \\ | ||
- | Dieser Stift darf nur für Pflegestatus und Tagesplan verwendet werden, da er, wie ein Bleistift, nicht dokumentenecht ist. Erst eine Kopie des Formulars mit dokumentenechter Unterschrift ist rechtssicher.\\ | ||
- | Ausfüllanleitung\\ | ||
- | Der PFLEGESTATUS wird in drei Schritten\\ | ||
- | bearbeitet: | ||
- | Informationssammlung und Standardplanung im Ankreuzverfahren\\ | ||
- | Risikobewertung\\ | ||
- | Ableitung des Leitziels und Zielergänzung\\ | ||
- | 1. Informationssammlung und Standardplanung im Ankreuzverfahren\\ | ||
- | Auf den ersten beiden Seiten werden pflegerelevante Merkmale und beobachtete Phänomene aus den vier Lebensbereichen abgefragt.\\ | ||
- | Die vier Lebensbereiche sind: | ||
- | Essen • Trinken\\ | ||
- | Bewegung\\ | ||
- | Pflegen • Ausscheiden\\ | ||
- | Psychosoziale Integration\\ | ||
- | Die vorgegebenen Aussagen werden im Ankreuzverfahren bearbeitet und wenn nötig ergänzt.\\ | ||
- | Die Aussage trifft zu (X): Die Fähigkeit ist vorhanden und der verhält sich entsprechend.\\ | ||
- | Die Aussage trifft eingeschränkt zu ( < | ||
- | Die Aussage trifft nicht zu ( / ): Die Fähigkeit kann nicht beobachtet werden und es ist anzunehmen, dass sie nicht mehr vorhanden ist oder nie vorhanden war.\\ | ||
- | Keine Aussage möglich ( O ): Das Phänomen kann zur Zeit nicht beurteilt werden. \\ | ||
- | Auf der linken Seite des PFLEGESTATUS werden Probleme und Schwierigkeiten abgefragt, rechts stehen Ressourcen und Kompensationsmöglichkeiten.\\ | ||
- | Diese Phänomene richten sich nach dem Prinzip der integrierten Ressource. Sie sind ressourcenorientiert und positiv formuliert.\\ | ||
- | Dadurch entsteht eine einheitliche Systematik. Sobald Pflegekräfte in dem neuen System ein wenig geübt sind, können sie sich über dieses Muster schnell orientieren. Sie sehen auf einen Blick, wo Ressourcen und Defizite liegen und welche Informationen weiter verfolgt werden müssen.\\ | ||
- | Die Informationen aus dem Ankreuzverfahren werden bei Bedarf schriftlich ergänzt. Zum Beispiel wenn: | ||
- | Aussagen sich nicht selbst erklären\\ | ||
- | wichtige Aspekte in den Ankreuzmöglichkeiten nicht erfasst sind.\\ | ||
- | Aussagen mit „trifft eingeschränkt zu“ (< | ||
- | Die Ergänzung zu Problemen oder Kompensationsmöglichkeiten wird kurz notiert. Wenn nötig wird ein DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE angelegt und diese Entscheidung vermerkt.\\ | ||
- | DURCHFÜHRUNGSNACHWEISE FÜR BESONDERE PFLEGE sind dann notwendig, wenn ein Problem durch die tägliche Pflege (TAGESPLAN) nicht ausreichend gelöst werden kann.\\ | ||
- | 2. Risikobewertung | ||
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- | Auf der zweiten Seite werden Risiken individuell überprüft und entsprechende Prophylaxen erfasst. Dazu sind auf dem Formular pflegerelevante Gefahrenpotenziale vorgegeben. Diese müssen für jeden bewertet werden um ein umfassendes Risikomanagement sicher | ||
- | Die Gefahrenpotenziale werden nacheinander in der gleichen Systematik bearbeitet: Trifft ein Gefahrenpotenzial, | ||
- | Das Risiko kann hier nicht mit trifft | ||
- | Ist das Problem bereits aufgetreten, | ||
- | Besteht ein Gefahrenpotenzial, | ||
- | Der PFLEGESTATUS | ||
- | Hier wird also die Wirkung der Pflege beurteilt. Diese Beurteilung erfolgt auf der Grundlage der im TAGESPLAN festgelegten Maßnahmen anhand folgender Fragen: | ||
- | Können die geplanten Maßnahmen durchgeführt werden beziehungsweise werden sie akzeptiert? | ||
- | Sind die Maßnahmen zur Prophylaxe wirksam? | ||
- | Entsprechend dem Ergebnis der Evaluation werden die Pfeil-Kästchen angekreuzt. \\ | ||
- | Bewertung des Restrisikos\\ | ||
- | Im Freitext wird anschließend das Restrisiko bewertet. Wo Indexwerte (zum Beispiel BMI, Braden) sinnvoll sind, werden diese einbezogen. | ||
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- | Der Kommentar zum Restrisiko sollte zwei Fragen beantworten: | ||
- | Welche Maßnahmen wurden getroffen? | ||
- | Dazu werden Stichworte zur Prophylaxe notiert, alles Weitere steht im TAGESPLAN. Es ist daher nicht notwendig, sie in diesem Kommentar ausführlich zu beschreiben. \\ | ||
- | Wie ist der Zustand zum Zeitpunkt der Überprüfung? | ||
- | Dieser wird kurz beschrieben um zu zeigen, wie weit das Risiko kompensiert ist. \\ | ||
- | Kann ein Gefahrenpotenzial nicht kompensiert werden, muss auf jeden Fall das verbleibende Restrisiko mit dem abgesprochen werden. Das Datum des Gesprächs wird am Ende der Kommentarzeile vermerkt.\\ | ||
- | 3. Festlegung und Begründung | ||
- | Im dritten Schritt wird unter Berücksichtigung der gesamten Dokumentation und der Wünsche des das Leitziel als Lebensbereich festgelegt, der besonders zu fördern ist.\\ | ||
- | Entscheidungshilfe bieten folgende Fragen: | ||
- | Was ist für die Person besonders wichtig? | ||
- | Die Entscheidung über das Leitziel sollte mit dem und/oder seinen Angehörigen diskutiert werden, um unterschiedliche Sichtweisen zu berücksichtigen.\\ | ||
- | In welchem Lebensbereich zeigt sich ein Kernproblem? | ||
- | Durch die Systematik im Ankreuzverfahren ist meist schon auf einen Blick ersichtlich, | ||
- | Was hat pflegefachlich unter Berücksichtigung der Förder- und Gefahrenpotenziale Priorität? | ||
- | Das Gefühl des Wohlbefindens ist meist Voraussetzung und Ausgangspunkt der Pflegemaßnahmen. Das Leitziel ist dann nicht zuallererst die Wiederherstellung der Gesundheit, da dieses Ziel bei multimorbiden älteren Menschen nicht zu erreichen ist. Im Vordergrund stehen die größtmögliche Selbstbestimmung und die Förderung von Wohlbefinden und Vertrauen.\\ | ||
- | Das Leitziel beschreibt somit, was vorrangig der Lebensqualität dient. Durch Zielergänzungen lassen sich weitere Lebensbereiche berücksichtigen. Welcher Zielbereich für den Pflegebedürftigen zur Zeit Priorität hat, wird individuell erfragt. Die gemeinsame Entscheidung für dieses Ziel wird zwischen dem , den Angehörigen, | ||
- | Beispiele für Leitziele\\ | ||
- | Essen · Trinken \\ | ||
- | „ kann selbstbestimmt zwischen verschiedenen angebotenen Nahrungsmitteln wählen. Isst dann erforderliche Menge“. | ||
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- | Psychosoziale Integration\\ | ||
- | „Fühlt sich in der Tagespflege wohl, genießt die Geselligkeit. Wirkt dann entspannt und lächelt“. | ||
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- | Pflegen · Ausscheiden\\ | ||
- | „Durch geführte Toilettengänge ist weitgehend kontinent“. | ||
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- | Bewegung\\ | ||
- | „Kraft und Beweglichkeit bleiben erhalten“.\\ | ||
- | Zielergänzung\\ | ||
- | Um weitere Lebensumstände nicht unberücksichtigt zu lassen, besteht die Möglichkeit, | ||
- | 4. Dokumentation der Wünsche an die Tagespflegeeinrichtung \\ | ||
- | Zuletzt werden zusätzliche Absprachen zwischen der Tagespflegeeinrichtung und dem oder seinen Angehörigen oder Betreuern dokumentiert. Spezielle Leistungen oder Besonderheiten werden beschrieben. Die daraus resultierenden Maßnahmen stehen im TAGESPLAN. | ||
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- | Legende zu Abkürzungen im Pflegestatus: | ||
- | BMI: | ||
- | Body Mass Index | ||
- | MNA: | ||
- | Mini Nutritional Assessment. Wird in der Handreichung des MDS empfohlen und dient der Einschätzung des Ernährungszustandes | ||
- | MMS: | ||
- | Mini Mental Status. Dient der Feststellung kognitiver Defizite und wird zur Erstbeurteilung und Verlaufskontrolle insbesondere bei Demenzerkrankungen eingesetzt. | ||
- | MDS: | ||
- | Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. | ||
- | Mit den Erfassungsbögen zur Einschätzung der „Eingeschränkten Alltagskompetenz“ prüft der MDK zum Beispiel, ob Demenzkranken Leistungen nach dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz gewährt werden können. | ||
- | Cohen Mansfield: | ||
- | Die Cohen Mansfield Skala dient der einschätzung schwerwiegender Verhaltensauffälligkeiten, | ||
- | ATS: | ||
- | Antithrombosestrümpfe | ||
- | Medizinische Thrombosestrümpfe | ||