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tagespflege:fachwissen:aktionskreis

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tagespflege:fachwissen:aktionskreis [15.03.2013/ 15:53]
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tagespflege:fachwissen:aktionskreis [13.12.2020/ 12:03] (aktuell)
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-====== Der Aktionskreis ======+====== Fachwissen PFLEGE•ZEIT: Der Aktionskreis ======
  
  
-Bei akuten oder neuen Ereignissen ist eine Aktionsplanung erforderlich. In der Grafik ist der Ablauf in einem Aktionskreis dargestellt.+Bei Veränderungen des Gesundheitszustandes oder akuten Ereignissen ist eine Aktionsplanung erforderlich. Manche Veränderungen oder Ereignisse haben langfristigen Einfluss auf die geplante Pflege - andere nicht. Die Grafik zeigt beide Möglichkeiten in einer Aktionsplanung mit PFLEGE•ZEIT.
  
  
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-//Bei der abendlichen Versorgung klagt der über Schwindelgefühl und Übelkeit. Die Überprüfung der Vitalzeichen RR/Puls ergibt keinen auffälligen Befund. Der Kunde ist nicht schweißigzeigt keine Beschwerden im Abdomen, klagt nicht über Beschwerden im Thorax.// +Ein Gast ist nach einem schweren Magen-Darm-Infekt, verbunden mit einem Krankenhausaufenthalt, nun wieder in der Tagespflegeeinrichtung. Es ist ein langsamer Kostaufbau mit Erfassung der Verträglichkeit angeordnet. Die Pflegekraft notiert die Situation im [[tagespflege:fachwissen:regiebogen|REGIEBOGEN]]. Der Kostaufbau wird auf einem [[tagespflege:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] geplant. Auf einem [[tagespflege:fachwissen:durchfuehrungsnachweis|DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE]] wird erfasstwie der Gast die angebotene Nahrung vertragen hat. Im [[tagespflege:fachwissen:regiebogen|REGIEBOGEN]] wird das Ansetzen dieser Formulare vermerkt.
  
  
-Die Pflegekraft vereinbart mit der Ehefrau des Kunden, dass diese den Hausarzt anruft, wenn die Beschwerden zunehmenDie Pflegekraft notiert die Situation im REGIEBOGEN KUNDE mit dem Hinweis an den Frühdienstauf die Beschwerden zu achten.+Nach zehn Tagen wird die normale Vollkost wieder gut vertragen[[tagespflege:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] und [[tagespflege:fachwissen:durchfuehrungsnachweis|DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE]] werden abgesetzt, im [[tagespflege:fachwissen:regiebogen|REGIEBOGEN]] das Ergebnis der Maßnahmen eingetragen und das Absetzen der Formulare vermerkt. Eine Änderung von [[tagespflege:fachwissen:pflegestatus|PFLEGESTATUS]] und [[tagespflege:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]] ist nicht notwendigda die Veränderung der Maßnahmen nicht dauerhaft ist und die abweichende Planung und Durchführung auf dem [[tagespflege:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] und im [[tagespflege:fachwissen:durchfuehrungsnachweis|DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS]] dokumentiert ist.
  
  
-Nachts wird die diensthabende Pflegekraft gerufen, weil der Kunde unter Brech-Durchfällen leidet und die Ehefrau Hilfe benötigt. Als die Pflegekraft eintrifft, war der diensthabende Arzt bereits da und hat entsprechende Medikamente verordnet. Die Pflegekraft notiert ihre Beobachtungen und Maßnahmen im REGIEBOGEN KUNDE und legt ein PROTOKOLL an.+===== Beispiel einer sich ändernden Regelplanung =====
  
  
-Die kurzfristig notwendigen Pflegemaßnahmen werden im REGIEBOGEN KUNDE beschrieben (Körperpflege im BettIntertrigoprophylaxe Analfalte, Überwachung Flüssigkeitsaufnahme, Beobachtung des Allgemeinzustandes). Die Durchführung wird im PROTOKOLL dokumentiertDas Büro wird über den zusätzlichen Pflegebedarf informiert und notiert dies im REGIEBOGEN PDL. Nach Absprache mit der Ehefrau wird für mittags ein zusätzlicher Einsatz geplant.+Die Pflegekräfte beobachten seit ein paar Tagen ein verändertes Bewegungsverhalten bei einem Gast. Er sitzt oft im Sesselwährend er früher mit dem Rollator in der Einrichtung umhergegangen ist. Er klagt über Schmerzen in der Hüfte. Die Pflegekräfte wissen noch nicht, wie das Problem zu lösen ist. Es wird ein [[tagespflege:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] angelegt, um die veränderten Bedürfnisse und Gewohnheiten des Gastes zu dokumentierenDer Arzt wird informiert, er untersucht den Gast und verordnet eine Schmerztherapie.
  
  
-Nach vier Tagen hat sich der Kunde soweit erholt, dass er wieder mobilisiert werden kann. Das PROTOKOLL wird abgesetzt. Das Ergebnis wird im REGIEBOGEN KUNDE notiert. Eine Änderung von PFLEGESTATUS und TAGESPLAN ist nicht notwendigda alle Abweichungen vom Plan im PROTOKOLL dokumentiert sind. +Die Pflegekräfte diskutieren das Problem und beschließendem Gast statt des Rollators einen Gehwagen anzubietenSo hat er die Möglichkeitsich entsprechend seiner Schmerzen sitzend und gehend fortzubewegen und seine Kräfte zu schonenDadurch ist er wieder in der Lagesich in der Einrichtung zu bewegenDas [[tagespflege:fachwissen:protokoll|PROTOKOLL]] wird abgeschlossen und das Ergebnis im [[tagespflege:fachwissen:regiebogen|REGIEBOGEN]] beschriebenDie dauerhafte Veränderung im Bewegungsverhalten des Gastes hat Einfluss auf die weitere Planung[[tagespflege:fachwissen:pflegestatus|PFLEGESTATUS]] und [[tagespflege:fachwissen:tagesplan|TAGESPLAN]] werden diesbezüglich aktualisiert.
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-===== Beispiel einer sich ändernden Regelplanung im TAGESPLAN ===== +
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-Beim morgendlichen Einsatz bemerkt die Pflegekraft eine Hautrötung unter der rechten Brust. Die Kundin lehnte bislang das Tragen eines BHs ab„weil ich ja nur zu Hause bin und es so bequemer ist“. Während der Körperpflege erfolgt eine Beratung zur Intertrigoprophylaxe durch das Tragen eines BHs. +
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-Die Pflegekraft notiert ihre Beobachtungen und die Beratung im REGIEBOGEN KUNDE und legt einen DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE anDarauf notiert sie: +
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-Problem://Intertrigo unter der rechten Brust. //  +
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-Ziel://Kundin akzeptiert das Tragen eines BHsdie Hautrötung klingt innerhalb einer Woche ab//  +
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-Maßnahme://Tägliche Beobachtung bei Reinigung, Hautpflege unter beiden Brüsten mit Hautschutzcreme…, täglich BH oder gut sitzendes Unterhemd anbieten.//  +
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-Der Tabelle ist im Weiteren zu entnehmen, ob die Kundin den BH akzeptiert (+), ob die Hautrötung abnimmt (-) und ob Hautschutzcreme aufgetragen wurde (Handzeichen) . Nach einer Woche erfolgt eine Auswertung. Das Ergebnis wird im REGIEBOGEN KUNDE notiertIn diesem Fall ist die Hautrötung abgeklungen, die Kundin akzeptiert den BH. PFLEGESTATUS und TAGESPLAN werden diesbezüglich aktualisiert (stichwortartige Ergänzung im Lebensbereich Pflegen • Ausscheiden). Der DURCHFÜHRUNGSNACHWEIS FÜR BESONDERE PFLEGE ist nicht mehr notwendig. +
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-===== Die Informationssteuerung ===== +
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-An die Kommunikationsstrukturen ambulanter Dienste werden hohe Anforderungen gestellt. Pflegerelevante Informationen müssen zuverlässig ausgetauscht werden. +
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-PFLEGE•ZEIT unterscheidet dabei zwei Ebenen: +
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-==== Informationen für die Pflege beim Kunden: ==== +
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-Die Pflegekräfte müssen beim alle Informationen haben, die sie für die Pflege benötigen. Auf diese Informationen haben in der Regel auch der , die Angehörigen sowie Ärzte und Therapeuten Zugriff. Die Steuerung des Pflegeprozesses erfolgt meist durch die Bezugspflegekraft. Sie muss wissen, wo es aktuelle Probleme und Risiken gibt, Hilfsmittel beantragt oder neue Leistungen vereinbart werden müssen. +
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-==== Rahmenorganisation durch die PDL: ==== +
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-Die PDL muss die Ergebnisse des Erstgespräches ebenso dokumentieren wie zum Beispiel Telefonate, Beratungsergebnisse oder einen kurzfristigen Zusatzbedarf an Pflegeleistungen. Der Pflegedienst legt in seinem Konzept fest, wie und mit welchen Instrumenten die betriebliche Kommunikation sichergestellt ist. Dokumentiert der Dienst auf Papier, ist eine Doppeltdokumentation nicht immer zu vermeiden. +
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-Im Konzept ist geklärt, wie oft sich die PDL die Dokumentation zur Kontrolle mitbringen lässt, Hausbesuche und Pflegevisiten macht, wer Absprachen mit dem Arzt oder Angehörigen führt und wer für welche Schritte im Pflegeprozess Verantwortung trägt. Für den Bereich Absprachen, Arbeitsorganisation und Abrechnung stellt PFLEGE•ZEIT keine Formulare bereit. Die meisten Pflegedienste haben dafür ein eigenes System entwickelt: Leistungsnachweise, telefonische Übergabe oder ein Übergabebuch.+
  
tagespflege/fachwissen/aktionskreis.1363362816.txt.gz · Zuletzt geändert: 13.12.2020/ 12:03 (Externe Bearbeitung)