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tagespflege:fachwissen:tagesplan

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tagespflege:fachwissen:tagesplan [04.12.2012/ 15:09]
Astrid Lärm angelegt
tagespflege:fachwissen:tagesplan [13.12.2020/ 12:03]
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-Der Tagesplan 
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-Der Tagesplan ist die zentrale Planungseinheit bei PFLEGE•ZEIT. Er  bildet den Ablauf des Aufenthalts eines  auf zwei Seiten  handlungsleitend ab.\\  
-Im Tagesplan sind die konkreten pflegerischen Tätigkeiten beschrieben,  er informiert über Tagesaktivitäten und gibt Hinweise zu Besonderheiten  eines . Dieses Formular stellt die Pflege nach Plan dar, die mit einem  Handzeichen dokumentiert werden kann. Alle Hinweise und Bemerkungen sind  als verbindliche Arbeitsanweisung zu verstehen. Der Tages­plan muss  also mit dem Dienstplan, den dazugehörigen Ablaufstandards und dem  Konzept der Tagespflegeeinrichtung übereinstimmen. \\  
-Der Tagesplan 1 enthält die wesentlichen Informationen zu den Lebensbereichen Bewegung sowie Pflegen • Ausscheiden. \\  
-Im Tagesplan 2 werden die Lebensbereiche Essen • Trinken sowie Psychosoziale Integration geplant. \\  
-Im Tagesplan werden die jeweils aktuellen Hilfebedarfe und  Erschwernisfaktoren dokumentiert. Er soll alle Informationen enthalten,  die zur Begleitung eines  notwendig sind, ersetzt aber nicht die  spezielle Einweisung. \\  
-Zwischen Tagesplan und Pflegestatus besteht eine enge Verbindung. Das  Leitziel aus dem Pflegestatus soll in der täglichen Begleitung erkennbar  sein. \\  
-Auch für ein gutes Risikomanagement ist die Verbindung zwischen  Pflegestatus und Tagesplan wichtig: Im Pflegestatus werden die  individuellen Gefahrenpotenziale eingeschätzt und Maßnahmen zu deren  Kompensation allgemein formuliert. Dies wird im Tagesplan fortgesetzt,  die Maßnahmen müssen hier konkret und handlungsleitend geplant werden.  Nur so ist der durchdachte und angemessene Umgang mit  Gefahrenpotenzialen in der täglichen Begleitung nachweisbar. \\  
-Am Ende dieses Kapitels findet sich ein weiteres Beispielformular, das  zeigt, welche Gefahrenpotenziale an welchen Stellen des Tagesplans  auftauchen. \\  
-Ausfüllanleitung\\  
-Tagesplan 1 – Bewegung, Pflegen • Ausscheiden\\  
-In der Kopfzeile wird der Name des  und der seiner Bezugspflegekräfte  eingetragen. Das Formular wird, genau wie der Pflegestatus, mit dem  Pflege•Zeit Planungsstift ausgefüllt (siehe S. 73) und anschließend  kopiert. Danach zeichnet die verantwortliche Pflegefachkraft die Kopie  oben rechts mit Datum und Handzeichen ab. Die Kopie ist damit  dokumentenecht und bildet die Grundlage für die Begleitung. \\  
-Der Tagesplan wird bei längerfristigen Veränderungen, die sich auf die  Begleitung auswirken, sofort angepasst, ansonsten routinemäßig alle acht  bis zwölf Wochen überprüft. Aktualisierungen werden auf dem lila  Formular mit dem Pflege•Zeit Planungsstift vorgenommen. Das Datum der  Überprüfung wird unter gültig ab eingetragen. Dieses Datum bleibt in der  Leiste stehen. So entsteht ein lückenloser Nachweis der Überprüfungen  für ein Jahr. Die Jahreszahl muss nur einmal eingetragen werden und wird  erst beim Jahreswechsel aktualisiert. Nach jeder Änderung muss eine  Kopie angefertigt und dokumentenecht abgezeichnet werden.\\  
-1. Spalte \\  
-Die linke Spalte gibt einen Hinweis auf Ergänzende Formulare. Dazu wird  die Anzahl der entsprechenden Formulare in die Tabelle eingetragen. So  kann der zuständige Mitarbeiter auf einen Blick erkennen, welche und wie  viele Formulare er beachten und bearbeiten muss. \\  
-Im Feld unter Besonders zu beachten werden Phänomene festgehalten, die  sich zu einem Gefahrenpotenzial entwickeln können oder individuelle  Besonderheiten, die für die Begleitung des  von entscheidender Bedeutung  sind.\\  
-In dem Feld Allgemeine Hinweise werden Vorgaben zum Verhalten der  Pflegekraft, zu individuellen Gewohnheiten und Ritualen des  hinterlegt.  \\  
-In der Tabelle am Ende der Spalte kann die routinemäßige Messung von RR,  Puls und BZ für die entsprechenden Zeiträume (von täglich bis  monatlich) geplant werden. Soll an einem bestimmten Tag zum Beispiel  regelmäßig der Puls gemessen werden, wird dieser Tag in der Zeile neben  Puls angekreuzt. 
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-2. Spalte \\  
-In der zweiten Spalte des Tagesplan 1 werden Transfer, Druckentlastung  und Inkontinenzversorgung für die Dauer des Aufenthaltes allgemein  geplant. Die konkreten Handlungsleitungen dazu werden in der dritten  Spalte des Formulars festgehalten. \\  
-In den ersten fünf Spalten der Tabelle wird beschrieben, wann welcher  Transfer stattfinden soll und welche Hilfsmittel dazu benötigt werden.  Die grobe Zeiteinteilung ergibt sich aus den rechts vorgegebenen  Stationen des Tages (Frühstück, Beschäftigung … \\  
-Für die Transfers sind verschiedene Aufenthaltsorte vorgegeben  (Ruheraum, Bad/WC, Aufenthaltsraum, Küche, Sonstiges). Jede Einrichtung  verfügt über spezielle Räumlichkeiten, wo sich  aufhalten können. (zum  Beispiel Sitzgruppe, Therapieräume, Wintergarten etc. …) Diese werden  handschriftlich in der Spalte Sonstiges zugefügt. \\  
-Um einen Transfer zu planen wird der Ausgangsort mit einem Punkt  markiert (zum Beispiel Ruheraum). Daraufhin wird der Ort, zu dem der   bewegt wird (zum Beispiel Bad/WC) ebenfalls mit einem Punkt markiert und  die beiden Punkte mit einer Linie verbunden. Wird zum Transfer ein  Hilfsmittel benutzt, wird dieses statt des Punktes in der Spalte  eingetragen wo der Hilfsmitteleinsatz beginnt (zum Beispiel Ruheraum).  Die Abkürzungen für die gängigen Hilfsmittel sind in der Legende  aufgeführt. Wenn kein Wechsel des Hilfsmittels erfolgt, werden die  Transfers mit Punkt und Linie weiter geplant. Es gilt dann das zuvor  eingetragene Hilfsmittel.\\  
-Auf diese Weise kann die Bewegung eines  über den gesamten Tag  dargestellt werden. Bewegt sich der  eigenständig, muss kein Transfer  geplant werden. \\  
-Die Zeilen in der Tabelle sind nicht als Stundenraster gedacht. Vielmehr  soll durch die Aufteilung ausreichend Platz für notwendige Transfers  und Hinweise bereitgestellt werden. Die Uhrzeiten ergeben sich aus der  allgemeinen Ablaufplanung der Einrichtung und den individuellen  Bedürfnissen des .\\  
-Unter Hinweise können zu den einzelnen Stationen des Tages individuelle Pflegemaßnahmen und Besonderheiten vermerkt werden. \\  
-Druckentlastung und Inko-Versorgung werden in den beiden rechten Spalten  der Tabelle mit Ort und Zeit allgemein geplant. Der Ort ergibt sich aus  der Planung der Transfers links und die Zeit aus den vorgegebenen  Stationen des Tages. Um Druckentlastung oder Inko-Versorgung zu planen,  muss also nur noch ein Feld gekennzeichnet werden. Die konkrete  Handlungsleitung wird in der dritten Spalte des Formulars geplant. 
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-3. Spalte \\  
-In der dritten Spalte werden die Pflegetätigkeiten handlungsleitend  beschrieben. Dies umfasst die Bewegung der Gelenke, Lagerung, Transfer,  freiheitsentziehende Maßnahmen, An-/Auskleiden, Körperpflege und  Ausscheidung. \\  
-Die allgemeine Planung in der zweiten Spalte und die Handlungsleitung in  der dritten Spalte ergeben zusammen die konkrete tägliche  Arbeitsanweisung. \\  
-Soll die Bewegungsanamnese als Handlungsleitung gelten, wird das  Kästchen neben Planung über Bewegungsanamnese angekreuzt. In der  Bewegungsanamnese finden sich alle notwendigen Informationen darüber,  wie weit ein Gelenk oder eine Extremität mit welchem Hilfebedarf bewegt  werden soll. \\  
-Ist eine Druckentlastung über 24 Stunden notwendig, wird dies ebenfalls  angekreuzt. Im Abschnitt darunter wird handlungsleitend beschrieben, mit  welchem Hilfebedarf, welcher Methode und welcher Häufigkeit eine  Lagerung oder Microlagerung durchgeführt werden muss. \\  
-Der Hilfebedarf wird in die jeweiligen Kästchen eingetragen (siehe Definition der Hilfebedarfe S. 34–35). \\  
-Der eingetragene Hilfebedarf kann, wenn nötig, handschriftlich ergänzt  werden (siehe Beispiel). Sollte die Zeile hinter dem Kästchen nicht  ausreichen, kann die Ergänzung auch unter Allgemeine Hinweise notiert  werden. \\  
-Um dem Exptertenstandard gerecht zu werden sollte bei einem bestehenden  Dekubitusrisiko die Durchführung des Fingertests handlungsleitend  geplant sein.\\  
-Dafür wird auf dem Tagesplan oben rechts neben Druckentlastung  „Fingertest“ eingetragen und angekreuzt. Im Besonders zu beachten steht  „Fingertest“ und die entsprechenden Körperpartien und die Häufigkeit der  Kontrollen. Also zum Beispiel: „Fingertest: Kreuzbein, Schulterblätter  bei jeder Lagerung“.\\  
-Auf diese Weise werden auch die Felder zu Transfer, Sicherheit, An- und Ausziehen und Pflege ausgefüllt. \\  
-Tagesplan 2 – Essen, Trinken und Psychosoziale Integration 
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-Die Kopfzeile wird ebenso ausgefüllt wie die erste Seite des Tagesplans. \\  
-In den ersten beiden Spalten wird der Lebensbereich Essen • Trinken sowie die Medikamentengabe geplant. 
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-1. Spalte \\  
-Für die Medikamentengabe wird der notwendige Hilfebedarf eingetragen.  Die Regelmedikation ist im Medikamentenblatt aufgeführt. Welcher  Mitarbeiter für das Stellen, Kontrollieren und die Gabe von Medikamenten  zuständig ist, wird über einen Ablaufstandard geregelt und muss daher  nicht im Tagesplan angegeben werden. \\  
-Infusionen und Injektionen können mit einem Durchführungsnachweis für besondere Pflege geplant und dokumentiert werden. \\  
-Bei Essen und Trinken nach Tageswunsch bzw. Essen und Trinken nach  täglichem Ritual wird angekreuzt, was für den Gast zutrifft und  gegebenenfalls das Ritual stichwortartig beschrieben. \\  
-Daraufhin wird der grundsätzliche Hilfebedarf für das Trinken angegeben.  Auch Sondenkost und/oder orales Zusatzangebot können geplant werden. \\  
-Anschließend werden die notwendige Kostform und die individuelle Trinkmenge in ml eingetragen. \\  
-In der Tabelle Ernährungsplan/Trinkplan/Sondenkost wird zunächst die  Trinkmenge festgelegt. Dazu wird in der Spalte unter ml notiert, welches  Getränk in welcher Menge zu welcher Mahlzeit gereicht wird. Die  Handlungsleitung dazu ergibt sich aus dem generellen Hilfebedarf zum  Trinken. Ist Sondenkost vorgesehen, wird hier Menge, Produkt und  Tropfgeschwindigkeit vermerkt. \\  
-Im zweiten Schritt wird die Gabe des Essens zu vorgegebenen Zeiten des  Tages (Frühstück, Mittagessen usw.) mit dem notwendigen Hilfebedarf  geplant. Individuelle Hinweise zu Vorlieben, Abneigungen oder Ritualen  können handschriftlich ergänzt werden. \\  
-Soll ein orales Zusatzangebot gemacht werden, wird hier die Art des Angebots und gegebenenfalls der Hilfebedarf angegeben. \\  
-2. Spalte\\  
-In der zweiten Spalte des Formulars werden weitere Angaben zu Sondenkost, Essen und Trinken gemacht. \\  
-Wird Sondenkost gegeben, wird die Summe in ml und die Summe in kcal in die Kästchen eingetragen.\\  
-In den folgenden drei Zeilen wird das Essen genauer geplant. Dazu wird  der Hilfebedarf zur Mundgerechten Zubereitung, zum Schneiden und so  weiter eingetragen. \\  
-Im Folgenden wird angegeben, ob für den  Getränke angedickt werden, ob  ein Hilfsmittel, eine Trinkhilfe oder spezielles Besteck benutzt werden.  Ansonsten werden die einzelnen Punkte ausgeführt, es wird also zum  Beispiel notiert, womit die Getränke angedickt werden oder welches  Hilfsmittel benutzt wird. Unter Weitere können zusätzliche Hinweise  gegeben werden.\\  
-Das Anregen zum Essen und Trinken kann verbal, nonverbal oder durch  Impulse geschehen. Ein Impuls zum Essen kann zum Beispiel das Berühren  der Lippen sein.\\  
-Bei manchen Menschen ist es notwendig, Handlungen nur über eine  bestimmte Körperseite auszuführen. Wenn dies fachlich erforderlich ist,  können die entsprechenden Anweisungen unter dem Punkt Geführte  Bewegungen/ Handlungen über gegeben werden. \\  
-Zum Schluss werden Maßnahmen in schwierigen Situationen und die  Gewichtskontrolle geplant sowie bekannte Vorlieben und Abneigungen  notiert.\\  
-3. Spalte – Psychosoziale Integration\\  
-Der Lebensbereich Psychosoziale Integration spielt besonders bei  Menschen mit Demenz oder einer psychischen Erkrankung eine wichtige  Rolle. \\  
-In der täglichen Begleitung muss das Leitziel der Pflege sichtbar sein.  Um dies auch im Lebensbereich Psychosoziale Integration sicher zu  stellen, sind bei der Bearbeitung des Tagesplans folgende Fragen  hilfreich: \\  
-Was wird getan damit sich der  sozial integrieren kann?\\  
-Wie wird die kommunikative Kompetenz gefördert?\\  
-Mit welchen Maßnahmen wird die kooperationsbereitschaft des  erhöht? 
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-In der dritten Spalte von Tagesplan 2 werden Kommunikation, soziale  Betreuung und der Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen geplant.\\  
-Zur Kommunikation wird zunächst angekreuzt, ob diese in kurzen Sätzen, von links, von rechts oder frontal erfolgen soll. \\  
-Daraufhin wird die Art der Ansprache notiert und kurz beschrieben, wie  der  auf Körperkontakt reagiert oder Tabuzonen eine Berührung nicht  erlauben. \\  
-Auf der Grundlage der Erfahrungen im Umgang mit dem  werden Maßnahmen bei schwierigem Verhalten kurz beschrieben. \\  
-Die Beschäftigung wird daraufhin für die Aufenthalte in der Übersicht  geplant. Unter dem Wochenplan sind eine Reihe von Aktivitäten angegeben,  die in der Tagespflege häufig angeboten werden. Besondere,  einrichtungsspezifische Angebote können handschriftlich ergänzt werden.  Alternativ kann auf den Beschäftigungsplan der Einrichtung verwiesen  werden\\  
-Um eine Beschäftigung zu planen, wird die entsprechende Nummer aus der  Liste am jeweiligen Tag, vormittags oder nachmittags, in den Wochenplan  eingetragen. Der Ort der Beschäftigung wird notiert (siehe Beispiel).\\  
-Zum Schluss werden Biografische Besonderheiten, Lebensthemen und  Gesprächsthemen sowie Interessen und Rituale kurz beschrieben. Hier geht  es nicht um die gesamte Biografie eines . Wichtig sind eher Themen, die  einen Anknüpfungspunkt für Gespräche bieten oder Informationen, die das  Verhalten des  verständlicher machen. \\  
-Verbindungen mit anderen Formularen:\\  
-Tagesplan und Pflegestatus stehen in einer Wechselbeziehung zueinander:  Aus den Informationen im Pflegestatus wird der Tagesplan abgeleitet.  Änderungen im Tagesplan fließen bei der nächsten Überprüfung in den  Pflegestatus ein. \\  
-Im Tagesplan findet sich ein Hinweis auf die Bewegungsanamnese, auf  Durchführungsnachweise für besondere Pflege, auf das Tabellenblatt, auf  das protokoll und auf das Wund- und Schmerzprotokoll.\\  
-Änderungen und Evaluationen im Tagesplan werden im Regiebogen begründet.\\  
-Beispiele für Formulierungen im Tagesplan\\  
-Besonders zu beachten:\\  
-Ist schwerhörig, bes. linkes Hörgerät auf korrekte Einstellung prüfen\\  
-Mundpflege nach den Mahlzeiten\\  
-auf korrekten Sitz der Schuhe achten\\  
-Hinweise:\\  
-Toilettensitzerhöhung\\  
-Versorgung durch weibliche PK\\  
-läuft gerne im Garten umher → ermöglichen\\  
-sitzt gerne neben Frau M. 
  
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